Ein spektakuläres und atemberaubendes Rennwochenende
Als wir Donnerstag Abend eintrafen, waren bereits viele Teams vor Ort. Die Fahrzeuge und der Aufwand der hier betrieben wird, ist sehr beeindruckend, geschweige denn von der genialen Atmosphäre, welche die Strecke bietet. Auch wenn wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht gefahren sind, und alles auf den nächsten Tag wartet, spürt man bereits das Adrenalin, den Schweiß, die Action und die Leidenschaft. So als läge die Strecke bei Nacht noch im Dornröschenschlaf.
Am nächsten Tag zeigt sich die Strecke bei aufgehender Sonne in einem Bild, als würde sie extra für diesen Sport gebaut worden sein. Schon bei der ersten Kurve wird klar, hier ist kein Platz für einen Fehler.
Das Gefühl auf die erste Kurve zu zufliegen ist einfach atemberaubend. Man steht an der Startlinie, legt den ersten Gang
ein, tritt das Gaspedal voll durch, legt den zweiten Gang, den dritten Gang nach, und geht erst wenige Meter vor der Kurve vom Gas um den Drift bei der Abregeldrehzahl einzuleiten. Spätestens
jetzt wird dir klar, wenn du hier einen Fehler machst und nicht entschlossen genug bist, um diese Kurve zu kommen, dann fährst du im besten Fall mit einem total zerstörten Auto auf dem Anhänger
wieder nach Hause.
Denn die Auslauf Zonen hier am Rabócsi Ring sind gleich null.
Das erste Training am Freitag verlief ganz gut. Tom meinte schon in der ersten Trainingsrunde war klar, wir haben ein Zeichen gesetzt, wir sind da und wollen eine super Show abliefern. Zunehmend mit den Trainingsverlauf hat die Strecke extrem viel Grip aufgebaut. Wir hatten sehr stark damit zu kämpfen, den Grip von der Hinterachse wegzubekommen. Wir versuchten einige Einstellungen um im Endeffekt einen guten Kompromiss zu finden und das Drift Taxi lief perfekt!
Im letzten Training jedoch gab es eine große Überraschung die Schrauben von der Hardyscheibe, die Verbindung zwischen Getriebe und hintere Kardanwelle brachen und ich hatte wirklich Glück, das die Kardanwelle nicht in den Fußraum eingedrungen ist.
Als wir das Ausmaß der Beschädigung analysierten, standen die Chancen nach Hause zu fahren bei weitem besser als hier weiter fahren zu können. Ersatzteile hatten wir keine mit, nun war es eigentlich ein Wettlauf gegen die Zeit, mittlerweile war es bereits dunkel geworden und einige Teams waren schon am zusammenpacken und auf dem Weg ins Hotel. Das machte es nicht einfacher, die richtigen Bolzen zu bekommen. Die nächste Frage die sich stellte, wenn wir Schrauben auftreiben, haben wir immer noch das Problem, dass der Getriebeflansch quasi zerstört war. Er hatte Langlöcher und ich war mir nicht sicher, ob ich das Risiko noch einmal eingehen will, dass die Kardanwelle eine zweite Chance hatte, mir die Füße zu brechen.
Nach zweieinhalb Stunden und einen Marathonlauf durch das Fahrerlager, Kommunikation in manchen Fällen nur mit Händen und Füßen möglich, fanden wir ein Team, welches zufällig ein Ersatzgetriebe und passende Schrauben mit hatte und sogar das benötigte Spezialwerkzeug. Man kann hier von einem Lotto Sechser sprechen! Das Blatt hat sich zum zweiten Mal radikal gewendet und gegen ein Uhr früh, war unser Drift Taxi wieder einsatzbereit.
Samstag der große Tag. Wir kommen bereits kurz nach acht Uhr ins Fahrerlager, und die erste „gute“ Nachricht war, das Qualifying wurde um eine Stunde vorverlegt. Dies bedeutete wieder einmal mehr Stress als nötig. Es gab leider kein Training vor dem Qualifying und wir waren uns unschlüssig über die Reifenwahl und den Gripzustand der Strecke.
Das Qualifying verlief dennoch problemlos und ich hatte ein sehr gutes Gefühl, da ich jeden Clippinpoint sehr gut anangefahren bin. Mit dem 4. Platz im Qualifying hatten wir dann doch nicht gerechnet, da die Konkurrenz sehr stark unterwegs gewesen ist. Wir quartierten uns direkt für die Top 16, das bedeutet, wir mussten den ersten Lauf zu den Top 32 nicht fahren und konnten ein bisschen Material sparen. Am Vorstart zu den Top 16 dachte ich mir: Wow! die Luft wird dünner und das Drift Taxi ist weiterhin dabei!
Nach 20 Minuten im Park Fermé war es endlich soweit. Der erste Gegner zum Einzug in die Top 8 stand neben mir eher als Leader, ich als Chaser. Nach der ersten Runde hatte ich ein richtig gutes Gefühl und wusste, ich benötige als Leader das Ding „nur“ mehr fehlerfrei fertig zu fahren. So war es auch, die Entscheidung fiel, und wir weiter in die Top 8. Genauso war auch der Lauf um die Top 8. Mit dem nächsten Lauf ging es um den Einzug ins Finale. Hier fahren nur noch die Besten vier Fahrzeuge battles und alles geht auf einmal richtig schnell. Einmal mit der Wimper gezuckt und wir stehen auch schon im Finale.
Nun war ganz klar: alles oder nichts! Nach dem ersten Lauf hatte ich bereits ein sehr gutes Gefühl, hier gingen die Punkte zur Gänze an uns. Im allerletzten Lauf ist mir in der ersten Kurve die Sicherung geplatzt. Ich konnte das Auto abfangen und bin ausgerollt. Zudem ist mein Wastegate vom Krümmer abgebrochen und ich wurde in die Box geschleppt. Ich dachte mir: ein zweiter Platz in Trackwood ist eine ausgezeichnete Leistung! Ich war damit sehr zufrieden… was ich zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht wusste, dass mein Gegner einen Dreher hatte, und wir im Finallauf beide 0 Punkte erzielten. Da ich aber den ersten Lauf mit 10:0 Punkten gewonnen hatte, haben wir den Gesamtsieg eingefahren. Dies wurde uns jedoch erst zur Siegerehrung und später Stunde bewusst und die Freude und Begeisterung war riesengroß .
Rückblickend war es ein sensationelles Wochenende mit allen Höhen und Tiefen! Man sieht einfach, wie schnell sich ein Blatt wenden kann. Für Trackwood 2018 wollen wir sicherlich wieder teilnehmen und freuen uns schon jetzt auf eine unglaubliche Arena, tolle Stimmung und ein volles Fahrerlager.
Trackwood 2017 PRO-AM / CHALLNGE result
1 Franz Kuncic SKYLINE 22
2 Artur Barszczowski BMW 48
3 Łukasz Gieras E30 44
4 Orest Michalczuk Nissan 155
5 Taskó Rodrigó BMW 53
6 Kis Patrik E36 32
7 Filip Dávid BMW 14
8 Bauer Bence MB 95
9 Rafał Podbielski E30 29
10 Bócsik Oszkár BMW 12
11 Semegi József E36 976
12 Kamil Lorenc 1
13 Traumberger Ákos M3 28
14 Széles László “Penge” BMW 4
15 Onódi János E36 24
16 Damian Hadam 47
17 Rafał Kochanowski 45
18 Peter Kapajčík E36 21
19 Zilizi Krisztián E36 25
20 Roman Porubiak C320 177
21 Aleksandra Fijał Nissan 114
22 Kálózi Péter E36 43
23 Lukáš Hamrák BMW 11
24 Kárai Péter E46 83
25 Turóczi Árpád M3 46
26 Robert Zimnicki E36 112
27 Sebastian Szelenbaum BMW 23
28 Radovan Porubiak RX8 505
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