Franz Kuncic

Alias "Franzenstein"

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Racecar

Technical Facts

 Nissan Skyline R33 GTS-T   Baujahr: 1997

 

Karosserie: diverse GFK-Karosserieteile (Motorhaube, Türen, Kotflügel, Heck etc.) über Crash Bar-Rohrkonstruktionen vorne und hinten, Palastics 4 Performance-Polycarbonat-Scheiben rundum (außer Windschutzscheibe), Umbau von Rechts- auf Linkslenker

 

Motor: 6,8-Liter-V8 (Chevrolet LSA), Chevrolet LS7-Kurbelwelle, Diamond-Schmiedekolben, Carillo-H-Schaft-Schmiedepleuel, ARP-Stehbolzen, Brian Tooley Racing-Nockenwelle und -Ventilfedern, Magnusson TVS 2650-Kompressor, Wasser/Luft-Ladeluftkühlung (Sonderanfertigung), ATL-Sicherheitstankzelle im Heck, 2x Bosch 044-Benzinpumpen, Nuke Performance-Catch Tank, Fuelab-Benzindruckregler, OEM-Fuel Rail, Deatschwerks-Einspritzdüsen (950cc), Mishimoto-Wasserkühler im Heck, Setrab-Ölkühler vorne, OEM-Steuergerät mit Abstimmung von CCRP, Eigenbau-Abgasanlage

 

Leistung: 754 kW / 1.025 PS bei 1,1 bar Ladedruck mit 100-Oktan-Abstimmung

 

max. Drehmoment: 1.443 Nm bei 1,1 bar Ladedruck mit 100-Oktan-Abstimmung

 

Kraftübertragung: Samsonas RS90 Sequentiell, 3-Scheiben-Sintermetall-Kupplung, Alu-Kardanwelle, Winters Performance-Quick Change-Differenzial, Antriebswellen Sonderanfertigung, Skyline GT-R-Radnaben mit 32 Splints

 

Fahrwerk: Feal Suspension-Drift-Fahrwerk, Wisefab-Lenkwinkel-Kit, Lenkgetriebe vom BMW E46

 

Rad/Reifen: 59 North Wheels in 9,5x18 und 11,0x18 Zoll, VA Extreme Performance Tyres in 235/40R18, HA Westlake „Super Soft“ in 285/40R18

 

Bremsen: VA/HA Brembo-Bremsanlagen vom Nissan 350Z, HA zusätzlich hydraulische Flyoff-Handbremse mit separatem Bremszylinder

 

Innenraum: Eingeschweißte Sicherheitszelle nach FIA-Norm mit Nascar-Seitenaufprallschutz, Sparco Circuit-Ohrensessel, Sparco-Lenkrad mit Snap Off, AiM PDM32 mit 6-Zoll-TFT-Display

 

 


Show Car

Chassis: Nissan Skyline R33 Gtst,

Left Hand Drive Conversion

 

Engine: RB25  Full Forged 

Turbo: EFR 7670

Power: 600HP 

Gearbox: BMW 330d

Sterring Rack: BMW E46 Purple Tag

Differential: Nissan GTR

Suspension: Aragosta

Suspension Parts: Drift Works

 

 

Chassis => Japan

Engine => Japan

Sterring Rack => German 

Gearbox => German

  

 




Noch vor wenigen Jahren galt das Driften als vergleichsweise kostengünstige Motorsport-Disziplin, in welcher selbst der internationale Wettkampfsport mit „überschaubarem“ Budget bestritten werden konnte. Diese Zeiten sind vorbei,heute ist spezialisierte High-End-Technik nötig, um in den „großen“ Drift-Serien erfolgreich unterwegs sein zu können – so wie sie der hier abgebildete Nissan Skyline des Greendoorgarage-Teams aufweist.

 

Franz Kuncic ist Inhaber und kreativer Kopf der Greendoorgarage, welche in ihrem Headquarter – gelegen in unmittelbarer Nachbarschaft des PS Racing Centers Greinbach in der Steiermark – sowohl ein professionelles Drift-Team samt eigenem Fahrzeugbau als auch eine Drift- und Rennfahrerschule beheimatet.

 

Cheftechniker und -instruktor der Greendoorgarage ist Franz Kuncic selbst, der bereits von Kindesbeinen an am Lenkrad dreht: Anfang der 1990er startete der Knirps im Kart, stieg später in Formel-Rennwagen um. Trotz sportlicher Erfolge aber blieb der große Traum – natürlich die Formel 1 – aus finanziellen Gründen unerfüllt. Sein Motorsport-Comeback gab der Petrolhead vor knapp zehn Jahren im Driftsport, wo er es seither erfolgreich quer „treibt“. Als Einsatzfahrzeuge stehen in der Greendoorgarage derzeit unter anderem gleich zwei Nissan Skyline, von dem wir uns das extremere Exemplar hier einmal näher ansehen. 

GFK-Hülle über FIA-Sicherheitszelle und Crash-Bars

 

 

Zwar ist der Skyline R33 auf Anhieb als solcher zu erkennen, dennoch haben sowohl die äußere Hülle als auch ihr Unterbau mit der Serientechnik kaum mehr etwas gemeinsam: Stabiles „Skelett“ des 1990er-Jahren-Sportcoupés ist nun eine eingeschweißte Sicherheitszelle nach FIA-Norm mit Nascar-Seitenaufprallschutz, unzähligen Verstrebungen und massiven Knotenblechen. Dazu gibt es gewichtsoptimierte Alu-Crash-Bars an Bug und Heck. Praktisch alle mit vertretbarem Aufwand demontierbaren Karosserieteile bestehen inzwischen aus GFK: die Motorhaube, die Kotflügel, die Türen, das gesamte Heck etc. Der glasfaserverstärkte Kunststoff ist einerseits sehr leicht, so bringen etwa die Türen mit jeweils rund vier Kilogramm nur ein Zehntel (!) der Serienbauteile auf die Waage, und andererseits ziemlich flexibel, sodass kleine „Feindkontakte“ im Twin Battle oder bei Wall Tabs ohne größere Blessuren abgehen. Passend dazu bestehen die Scheiben rundum, mit Ausnahme der Windschutzscheibe, aus leichtem Polycarbonat.

Kompressor-V8 statt Turbo-Sechszylinder

 

Kenner sehen es auf den ersten Blick: Auf dem Maschinendeck des GTS-T röhrt und zischt nicht mehr der dort angestammte RB25DET-Reihensechsyzlinder und Single-Turbo-Aufladung. Vielmehr transplantierte die Greendoorgarage einen großvolumigen und via Kompressor aufgeladenen Chevrolet-V8 in den Motorraum. Dessen Basis bildete das LS3-Aggregat, wie es in frei saugender Konfiguration und mit rund 430 PS aus 6,2 Litern Hubraum beispielsweise in der Corvette C6 und im Gen5-Camaro für Vortrieb sorgt. Für die Drifter allerdings wurde der US-Motor in LSA-Konfiguration komplett neu aufgebaut. Sprich: Der Block wurde aufgebohrt, sodass sich durch die Kombination einer LS7-Kurbelwelle mit Diamond-Schmiedekolben auf Carillo-H-Schaft-Pleuel ein Brennraumvolumen von nun 6,8 Litern ergibt. Aus dem Hause Brian Tooley Racing stammen die zentrale Nockenwelle sowie die verstärkten Ventilfedern, während die Ventile selbst dem Serienstand entsprechen. Zur echten „Drucksache“ macht den potenten Hubraumriesen allerdings erst der mächtige

Magnusson TVS 2650-Schraubenkompressor, dessen Effizienz eine speziell konstruierte Wasser/Luft-Ladeluftkühlung erhöht. Ohne Kraftstoff, keine Kraft – das weiß jedes Kind! Das „Futter“ des Kompressor-V8 wird in einer ATL-Sicherheitstankzelle im Heck des Nissans mitgeführt, aus welcher zwei Bosch 044-Benzinpumpen in einen Nuke Performance-Catch Tank verbringen. Von dort aus geht es mit einer einzelnen 044er Pumpe weiter bis hin zum OEM-Fuel Rail und den acht 950er Deatschwerks-Düsen: Ein Setup, welches auch im harten Drift-Einsatz eine unterbrechungsfreie Spritversorgung sicherstellt – denn schon kurze Aussetzer wurden jeden sauberen Drift ruinieren.

 

Unterm Strich stehen mit dieser Hardware sowie von CCRP auf dem OEM-Steuergerät programmierter, auf handelsübliches 100-Oktan-Benzin abgestimmter Kennfelder nun heftige 1.025 PS und 1.443 Nm bei recht moderaten 1,1 bar Ladedruck. Genug Power also, um die Hinterräder in wirklich jeder Fahrsituation mühelos vom Asphalt loszureißen. 

Rauchzeichen mit Super Soft-Gummis

 

Man kann sich ausrechnen, dass insbesondere die auf 11x18-zöllige 59 North Wheels-Felgen aufgezogenen 285er Westlake „Super Soft“-Gummis der Hinterräder dann eine überaus geringe Halbwertzeit haben: Wenn der Drift-Skyline richtig loslegt, gehen sie kreischend in Qualm und Gummibröseln auf.

 

Doch bis dahin muss die Kraft erstmal kommen! Den Kraftschluss zu einem sequenzielle Samsonas-Dog Box Getriebe stellt eine hochbelastbare, 3-Scheiben-Sintermetall-Kupplung von Monster Clutch her. Das sequenzielle Schaltgetriebe ist via einer Alu-Kardanwelle mit einem Winters Performance-Quick Change-Differenzial verbunden, welches Anpassungen der Endübersetzung innerhalb weniger Minuten erlaubt. Die letzten Bindeglieder zu den Hinterrädern des Skylines bilden sonderangefertigte Antriebswellen und 32-Splint-Radnaben vom GT-R-Bruder.

Feal-Drift-Fahrwerk und Wisefab-Lenkwinkel-Kit

 

Absolut spezialisierte Drift-Hardware sind die Aufhängung von Feal Suspension sowie der Wisefab-Kit, welcher Lenkwinkel von bis zu 70 Grad – und damit absolut kranke Drift-Anstellwinkel – erlaubt. Damit selbige nicht in heillose Kurbelei ausarten, kam ein knackig übersetztes Lenkgetriebe vom BMW E46 an Bord: nur 2,7 Umdrehungen von Anschlag zu Anschlag. Wer übrigens glaubt, hinsichtlich der Bremsanlage eines Driftcars sei einzig die obligatorische Flyoff-Handbremse erheblich, der irrt sich gewaltig: Nicht nur sind die in der 1.000-PS-Liga erzielten Geschwindigkeiten durchaus enorm, darüber hinaus müssen die Piloten sich auch recht zielgenau an ihre Twin Battle-Kontrahenten „heranbremsen“. Hierzu wurde der Greendoorgarage-Skyline an beiden Achsen mit den Brembo-Stoppern des 350Z ausgerüstet. Zur Einleitung von Drifts gibt es hinten selbstverständlich eine zusätzliche Flyoff samt separaten Bremszylindern.

Im Cockpit geht es Motorsport-typisch spartanisch zu: von der eingangs erwähnten Sicherheitszelle umschlossen, nimmt Franz in einem – wie der Österreicher sagt – Sparco Circuit-„Ohrwaschlsitz“ Platz. Aus gleichem Hause stammt das via einer Snap Off-Nabe mit einem Handgriff abnehmbare Lenkrad. Dass dieses auf der linken Seite sitzt, dürfte Kenner überraschen, gab es Skyline doch in all seinen Generationen stets nur als Rechtslenker: Hier wurde von der Greendoorgarage aufwändig umgebaut! Für die Steuerung der Bordelektrik sowie die Visualisierung der Betriebswerte ist ferner ein AiM PDM32 Power Distribution Modul mit integriertem Datenlogger sowie 6-Zoll-TFT-Dash an Bord.

 

 


Greendoorgarage